Mit Gefühl führen

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Mit Gefühl führen

Früher: Führung als Stärke, Schnelligkeit, Kontrolle

Früher dachte ich, Führung heisst: stark sein, schnell entscheiden, immer eine Antwort haben. Ich war überzeugt davon, dass Klarheit vor allem durch Souveränität entsteht. Und Souveränität bedeutete für mich, möglichst nie zu zögern.

 

Doch ich habe gelernt: Das ist eine Illusion. Diese Vorstellung kostet uns Verbindung - zu anderen, zu uns selbst, zu unserer Energie.

 

 

Heute: Führung als Zuhören, Innehalten, Raum geben

Heute weiss ich: Führung heisst zuhören, innehalten und auch mal sagen können: „Ich muss mir das kurz überlegen. Ich meld mich."

Nicht aus Unsicherheit. Ich wähle diesen Moment bewusst. Weil ich meine Reaktion prüfen will.

Diese Haltung ist nicht selbstverständlich. Sie ist das Resultat von Training, Irrtum, Reflexion - und vielen Momenten, in denen ich es eben nicht geschafft habe.

 

 

Ein konkretes Beispiel: Wenn es in dir brodelt

Ich erinnere mich an ein Meeting, in dem ich innerlich kochte. Ich hatte das Gefühl, alles entgleitet mir. Mein Reflex war: verteidigen, angreifen, anklagen.

Diese Reaktionen kommen schnell. Sie sind menschlich. Aber sie führen selten dorthin, wo ich hinwill mit meinem Führungsverhalten.

 

Dann kam dieser Moment des Bewusstwerdens:

Oh määän, Flo! Pause.

 

 

Der bewusste Moment: Mind-Body-Heart Check-in

Ich mache dann folgendes inneres Check-in - ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug aus dem SIY-Training:

 

Mind: Was sind meine Gedanken?

Body: Welche Emotionen und Empfindungen sind gerade aktiv in mir?

Heart: Worum geht es mir wirklich?

 

Dieser Moment der Selbstverbindung verändert alles. Er bringt mich zurück in Kontakt - mit mir selbst, mit dem Raum, mit dem Gegenüber.

 

 

Zu spät? Kommt vor. Und ist okay.

Du denkst vielleicht: zu spät. Ja, manchmal kommt die Klarheit erst später. Auch das ist Führung. Ich erlaube mir zu korrigieren.

 

Dann sage ich:

"Hey, sorry für meine Erstreaktion. Was ich eigentlich sagen wollte…"

 

 

Emotionale Intelligenz ist Training

Es gibt genug Situationen, in denen ich erst im Nachhinein merke: Mein Autopilot war am Steuer. Ich war nicht verbunden.

Emotionale Intelligenz ist kein Idealbild. Sie entsteht im Üben. Der Alltag ist das Trainings-Camp.

 

 

Führung beginnt bei dir

Das Training startet nicht in der Kommunikation mit anderen. Es beginnt in der Verbindung zu dir selbst.

Darin liegt der Unterschied: wie du auf deine Reaktionen achtest, wie du mit Triggern umgehst, wie du dich regulierst, bevor du andere führst.

 

Führung wird klarer, wenn du dich selbst klarer spürst.

 

 

Mein Fazit: Führung darf menschlich sein 

Diese Haltung hat meine Art zu arbeiten und zu führen verändert. Sie hat sie echter gemacht.

 

Erlaubst du dir zu korrigieren, wenn du merkst, es hat dich „geritten"?

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