Wenn Veränderung nicht ruft, sondern flüstert

Ein erfolgreicher Unternehmer sass mir während eines Pirate Talks gegenüber, dachte nach und sagte plötzlich: “Jetzt rufe ich meine Mama an.” Und das war genau der richtige nächste Schritt für ihn.
Wer sind Schwellenmenschen?
Die mächtigsten Veränderungen passieren, wenn Menschen auf einer Schwelle stehen – weder fest im Alten verankert, noch ins Neue gesprungen. Ich nenne sie “Schwellenmenschen”.
Diese Menschen erkenne ich sofort. Sie stehen wie auf diesen runden Holzschwellen in Altbauwohnungen – bereit für Veränderung, aber unsicher über die Richtung.
Drei Motoren der Veränderung
Was treibt sie an? Ich sehe drei Motoren:
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Ein Wunsch (ein Ruf nach etwas Neuem)
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Neugier (Lust auf Erkundung)
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Eine Krise (etwas funktioniert nicht mehr)
Wippen statt pushen
Meine Arbeit: Ich stelle mich neben sie auf die Schwelle – nicht davor, um zu ziehen, nicht dahinter, um zu pushen.
Wir stehen Schulter an Schulter und “wippen” gemeinsam. “Wippen” bedeutet: Wir erkunden Frequenzen und Möglichkeitsräume ohne Druck.
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Ich sage nicht: “Mach X als nächstes” Sondern: “Na, wie wäre Costa Rica?” (schau zur Person).
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Wenn sie sagt: “Nein, eher Davos!” Dann: “Cool, was würdest du dort machen?”
Dies ist nur ein Beispiel.
Ein Beispiel aus den Alpen
In einem anderen Fall kam ein ehemaliger Manager eines Grosskonzerns zu seiner Erkenntnis: “Mehr ich selbst sein bedeutet mehr Alp, mehr Handwerk.” Heute baut er ein Tiny House im Alpenstil, statt schicken Neubauwohnungen, und bietet Workshops in den Bergen an.
Keine Anleitung, sondern Mitreise
Ich sehe meine Rolle nicht als Reiseführer, sondern als Mitreisender. Kein Pushen, kein Ziehen – nur gemeinsames Wippen auf der Schwelle, bis der eigene nächste Schritt kristallklar wird.
Manchmal ist das ein Anruf bei Mama.
Manchmal ein komplett neues Lebenskonzept.
Manchmal drei konkrete Schritte.
Aber immer ist es IHRE Entscheidung. Nicht meine Anleitung.
Deine Schwelle, dein Schritt
Was lässt dich gerade wippen? Was zieht an dir?